Berufliche Orientierung
In der Schule für´s Leben lernen …,
… dazu gehört auch und ganz wesentlich, die Schülerinnen und Schüler auf dem Weg ihrer Berufs- und Studienwahl zu begleiten und anzuleiten.
Gerade wegen der sich ständig ändernden Arbeitswelt ist dies eine immer größer werdende Herausforderung, und nicht jeder Schülerin bzw. jedem Schüler ist bewusst, dass sie sich mit diesen Herausforderungen rechtzeitig, d.h. auch in der Schule, beschäftigen soll(t)en.
Selbsterkenntnis → Information → Entscheidung → Bewerbung sind die Schritte auf dem Weg der Beruflichen Orientierung. Und die Schillerschule hat ein Konzept erstellt, das durch vielfältige Maßnahmen den Schülerinnen und Schülern dazu verhelfen soll, eine sinnvolle Berufs- und Studienwahl zu treffen. Einen Überblick über die Maßnahme findet sich in der Übersicht „Maßnahmen zur Beruflichen Orientierung“.
Seit der Umstellung auf G9 wird der Beruflichen Orientierung ein noch größeres Gewicht eingeräumt – so wird im Fach Politik-Wirtschaft eine Wochenstunde im 11. Jahrgang dafür erteilt.
Drei Maßnahmen möchten wir exemplarisch vorstellen.
So gibt es an der Schillerschule zwei Praktika: das einwöchige Sozialpraktikum im 10. Jahrgang und das zweiwöchige Betriebspraktikum im 11. Jahrgang.
- Im Sozialpraktikum geht es nicht in erster Linie um die Erprobung berufsspezifischer Fähigkeiten und Tätigkeiten, sondern um soziale Verantwortung, den Umgang mit Menschen und das Arbeiten im Team; und insofern ist es eng mit dem Sozialkonzept der Schillerschule verbunden.
- Im Betriebspraktikum können sich die Schülerinnen und Schüler zwei Wochen lang in einem Beruf erproben und überprüfen, ob er für sie in Frage kommen könnte. Eine Liste erprobter Praktikumsplätze (bei IServ) und die Praktikumsbörse, in der Unternehmen zu finden sind, die Praktikumsplätze anbieten, kann den Schülerinnen und Schüler bei der Suche nach einem Praktikumsplatz helfen und zeigt die Vielfalt der Möglichkeiten auf.
Eine weitere Liste mit wichtigen Links und Literaturhinweisen soll die Schülerinnen und Schüler bei ihrem Weg zum Beruf/Studium unterstützen. >>> direkt zu: Informationsquellen für die Berufliche Orientierung. - Eine weitere wichtige Maßnahme ist der Berufsinformationsnachmittag im 12. Jg. In einer Art „Speeddating“ trifft der 12. Jahrgang auf knapp 30 Expert*innen (Eltern, Freunde der Schillerschule), die nicht nur über ihren Beruf, sondern auch über die Vereinbarkeit mit Familie, ihren Werdegang ihre eigene berufliche Entwicklung und viel mehr in kleinen Gesprächskreisen in den Diskurs kommen.
Die Schillerschule ist gut aufgestellt, und wir arbeiten ständig daran, dass die Berufs- und Studienorientierung noch besser wird.
Wir sind sehr froh, dass uns unsere Beruf-, Studien- und Zukunftsberaterin Frau Dr. Ventulett von der Bundesagentur für Arbeit sehr tatkräftig unterstützt.
Einen Einblick in die Vielfalt der Angebote zur Beruflichen Orientierung bietet auch unsere digitale Pinnwand – hier ist sie für alle zugänglich: https://t1p.de/ceiih
Stand 11/2023, Renate Walljes und Timo Komarow
Fotos: Gerd Altmann (Pixabay); ZIE
Neuigkeiten
Futurepreneur
Es gibt keine verrückten Ideen
25 junge Leute haben sicher Ideen. Immer wieder. Manchmal auch verrückte. Aber welche Idee ist überhaupt verrückt (Easterpower – Saatgut im Tennisball? Ein Komplimente Kasten? Ein Gute Laune Stand?), welche ist dennoch brauchbar (Pimp your Bike? Das Kater Klaus Geschichtenkochbuch? Flower Power?), welche vielleicht ausbaubar (die Gewinnidee B-Waxtags)?
Diese Fragen und noch viele mehr zu beantworten stand im Mittelpunkt des Workshops ‚Campusunternehmer‘, der vom 2. bis 5. März 2020 durch den Verein Futurepreneur im Kulturhaus Hölderlin Eins durchgeführt wurde.
Natürlich ging es nicht um irgendwelche Ideen, es ging um die Entwicklung von Ideen, die dazu taugen Waren oder Dienstleistungen an die Frau und an den Mann zu bringen. Die 25 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 8a, 8c, 9b und 10c, die dem Aufruf zur Teilnahme gefolgt sind, bekamen zunächst auch theoretische Hintergründe zum „Gründen“, also von der Entwicklung einer Geschäftsidee bis hin zur Realisierung. Auch lernten sie echte Gründer, wie den 19-jährigen Jakob aus Hildesheim, der sich schon vor langer Zeit selbstständig gemacht hat, kennen und erkannten, dass bei allen Steinen auf dem Weg zum Erfolg genau dieser erreichbar ist. Gerade dieses Meeting hat viele am meisten beeindruckt.
In Deutschland wird zu wenig gegründet. Während in anderen Ländern sich junge (aber auch ältere) trauen, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen und ihre Ideen zu verwirklichen, bleiben die Ideen aus dem Lande der Dichter und Denker häufig nur in den Köpfen der Leute und werden viel zu selten verwirklicht. ‚Campusunternehmer‘ hat nicht das Ziel, dass aus den 25 Schillerschülern nun Gründer werden, aber es soll erreicht werden, dass diese 25 eventuell in der Zukunft zu solchen werden oder auch andere, also Freunde, Kommilitonen, Kollegen usw. darin bestärken, sich etwas zu trauen.
Und das haben diese 25 sich schon durch ihre Bereitschaft zur Teilnahme am Workshop, der seinen Höhepunkt bei der Vermarktung der selbst entwickelten Produkte und Dienstleistungen am Donnerstag auf der Lister Meile fand. Hier machten alle ganz unterschiedliche Erfahrungen und gewannen einen Eindruck Anbieter zu sein, Alex (Pimp your Bike) zum Beispiel berichtete, dass „manche Leute uns ihr Fahrrad anvertraut haben, während sie Einkaufen gegangen sind, andere fragten uns, ob wir ihr Fahrrad klauen wollten“. Eigentlich wollten sie es doch nur putzen, aufpumpen und die Kette ölen und so etwas Geld verdienen.
Oder die Erfahrung von Paula (Easterpower), die überrascht war, „dass so viele Leute interessiert waren“. Nicolai (Kater Klaus Kochbuch) ist davon überzeugt, dass von nun an der „Prozess von der Idee zum fertigen Produkt in Zukunft schneller gehen wird.“
Zum Schluss bekamen alle Teilnehmenden ihr Campusunternehmer-Diplom von Frau Günther überreicht. Frau Günther dankte den Trainern Vanessa und Jonas von Futurepreneur und dem Förderverein Freunde der Schillerschule, der die Kosten für die Raummiete übernommen hatte.
Timo Komarow, März 2020