Indirekte Fragen im Konjunktiv oder Sprachenfahrt Latein
nach Trier
In der Unterkunft fragten wir, ob wir Nachschlag von den köstlichen Käsespätzle bekämen und wie wir das WLAN noch besser nutzen könnten (selbstverständlich wegen unserer Referate;)). Im Amphitheater fragte uns der agile Gladiator Valerius, ob er gegen seinen besten Freund kämpfen solle. Sein hektisches „Venite!“ klingt uns noch in den Ohren. In den düsteren Kellern der Thermen suchten wir, wo ein Handwerker sein Werkzeug im nassen Putz liegen gelassen habe. An der idyllischen Mosel wunderten wir uns, warum die im Jahr 18 v. Chr. gefällten Eichen im Brückenfundament nicht schon längst vermodert seien. Bei einem fröhlichen Ausflug in ein prächtiges römisches Landhaus versuchten wir herauszufinden, wer den Speer am weitesten werfe. Auf der ruhigen Rückfahrt fuhren wir sieben Minuten lang durch Luxemburg, weil wir in Erfahrung bringen wollten, was es mit den Schengener Abkommen auf sich habe. Im Landesmuseum erkundigte sich zwischen lateinisch beschrifteten Grabmälern ein trauriger junger Weinhändler, ob seine liebreizende Ehefrau tatsächlich schon im Reich der Schatten gebraucht werde; wir dagegen versuchten, Anregungen zu bekommen, wie auch wir 18 Kilogramm Goldmünzen im Keller finden könnten. Ob unsere Lehrer uns (für ein virtuelles Weinfässchen?) als Rekruten an einen diensteifrigen Dekurio der Stadtwache vermittelt hatten, konnten wir nicht klären; aber, falls uns jemand fragt, ob es anstrengend sei, virtuelle Waffen durch die gesamte Porta Nigra zu schleppen, um sie auf virtuelle Angreifer zu schleudern, können wir das jetzt bejahen. Anmerkung: Alle indirekten Fragesätze gelten im Lateinischen als innerlich abhängig und stehen im Konjunktiv. Alle? Nein, eine Domuhr in Trier hört nicht auf, Widerstand zu leisten … (s.Foto)