Musikalischer Auftakt in 2025 – der Kammermusikabend
Es ist schon (fast?) Tradition, dass das neue Jahr mit dem Kammermusikabend an der Schillerschule startet. So konnten auch dieses Mal zahlreiche Musiktalente ihr Können in unterschiedlichen Musikrichtungen unter Beweis stellen.
Den Auftakt machte Tom, der mit einem Satz aus dem Trompetenkonzert von Johann Nepomuk Himmel virtuos und mit kräftigem Ton sein Talent zeigte. Es folgte Johann als Solist am Klavier, der mit Chopins „Fantaisie Impromptu“ mit perlenden Klängen den Titel gekonnt umsetzte. Mit einer Improvisation setzte sich Pepe an den Flügel und präsentierte einen Jazz-Walzer, der mit einer leichten Melancholie Anklänge von Barmusik hatte. Das Instrument „Bandura“ wurde den Zuhörenden von Lada erklärt, die zusammen mit Milana (als Gast) ein ukrainisches Volkslied spielte. Diese neuen, zarten Klänge auf dem für Europäer nicht geläufigen Instrument waren eine klangliche Bereicherung an diesem außergewöhnlichen Abend.
Mit vielen Glockenklängen wusste Jayson am Klavier als Solist gefühlvoll mit William Gillocks „Mission Bells“ zu überzeugen. Es folgten zwei Arrangements aus der Feder von Hannah (Klavier), die zusammen mit ihren Schwestern Mareike (Trompete) und Anneke (Kontrabass) zum einen das bekannte „Hallelujah“ von Leonard Cohen, dann aber auch den „Railroad Boogie“ zum Besten gaben. Dieser Boogie zeigte alle Aspekte des so typischen Genres: Neben dem Walking Bass gab es solistische Teile, in denen sich die Schülerinnen mit ihren jeweiligen Instrumenten frei ausspielen konnten.
Genau in der Konzertmitte wusste David am Klavier solistisch mit einem Brahms-Intermezzo (op. 118 Nr. 2) zu überzeugen. Zu hören war ein Werk mit träumerischen, romantischen Klängen, dem eine Ballade von Frédéric Chopin folgte, die er in ihrem erzählerischen Charakter treffsicher interpretierte.
Milena erzeugte mit dem französischen Chanson „Je vole“ von Michel Sardou selbstbewusst und stimmgewaltig so manchen Gänsehautmoment. Am Klavier begleitete sie Hannah, die den Stil des Chansons ebenso gekonnt unterstützte.
Mit Edvard Griegs „Poetisches Tonbild“ entführte Albrecht als Solist am Flügel die Zuhörenden wieder in die romantische Klangwelt und Peter interpretierte energisch den zweiten und dritten Satz der bekannten Mondscheinsonate von Ludwig van Beethoven. Emil Mlynarski, ein Komponist der Spätromantik, lässt so manchen Geiger oder manche Geigerin in seiner „Polonaise D-Dur“ bei den zahlreichen Doppelgriffen schwitzen, doch Hannah konnte diesen rhythmischen Tanz gekonnt und virtuos auf der Violine dem Publikum präsentieren.
Den Song „Anyone“ von Demi Lovato interpretierten Alisa (Gesang) und Sophie (Klavier) gefühlvoll und einfühlsam, was die Zuhörenden mit anhaltendem Applaus honorierten. Isabella interpretierte als Klaviersolistin eindrucksvoll ein sehr energisches Fantasiestück aus dem Zyklus von Robert Schumann. Der Komponist Kenshi Yonezu ist mit seinem Stück „Kick Back“ dem Genre der Computerspiel-Musiken zuzuordnen und Leon wusste gekonnt das stimmgewaltige Werk für Klavier solo zu interpretieren.
Zum Abschluss des abwechslungsreichen Kammermusikabends zeigte Julius am Flügel neben „Darn that dream“ (Jimmy von Heusen) in einem weiteren Jazz-Standard „All the things you are“ (Jerome Kern) mit eigenem Improvisationsteil einmal mehr, wie vielfältig, musikalisch und mitunter herausragend die Schülerinnen und Schüler diesen Abend gestaltet haben.
Imme Henrike Wolters
für die Fachgruppe Musik